Haldern, 3. September 2020 – Der Wuppertaler Landtagsabgeordnete und kulturpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion NRW, Andreas Bialas MdL, war jetzt auf Einladung von Bürgermeisterkandidat Bodo Wißen im Lindendorf Haldern zu Gast.
Auf dem Programm standen ein Besuch des Kunst-Archivs von Peter Kerschgens sowie ein Gespräch mit Stefan Reichmann, dem Macher und kreativen Kopf des Haldern Pop. Der Profi-Fotograf Christoph Buckstegen und der Kulturausschuss-Vorsitzende im Stadtrat Rees, Hans Beenen (SPD), waren ebenfalls dabei.
„Vor einiger Zeit hatte ich Peter Kerschgens im Zug auf der Fahrt von Düsseldorf nach Haldern getroffen und er hat mir von seinem Kunst-Archiv erzählt. Ich fand, das sollte auch mal auf der Landesebene bekannt werden“, so Wißen, der mit Bialas im SPD-Regionalvorstand Niederrhein sitzt.
Peter Kerschgens führte nach einem Gespräch bei Kaffee und Sahnebonbons seine Gäste durch sein markantes weißes Haus in der Lindenstraße. Bis zur Decke sind dort die Kisten mit 310.000 Einladungskarten, 40.000 Büchern ungezählten Bögen, Blättern, Bildern, Heften, Grafiken, Skizzen, Schubern mit Zeitungsausschnitten, Aufsätzen und Fotos gestapelt. An den Wänden finden sich afrikanische Masken. Die Bandbreite ist enorm und lässt weder eine thematische noch zeitliche Eingrenzung zu. Eine wahre Fundgrube für Kunstbegeisterte. Wichtig ist dem Kunst-Enthusiasten und ehemaligen Sonderschullehrer Kerschgens, dass auch diejenigen Künstlerinnen und Künstler, die nicht das Licht einer größeren Öffentlichkeit erlangt haben, bei ihm einen Platz finden.
Keine hundert Meter entfernt, ebenfalls in der Lindenstraße, befindet sich die Haldern Pop Bar. Während leider seit einigen Jahren allerorten ein Kneipensterben zu beklagen ist, haben hier Stefan Reichmann und sein Team einer traditionsreichen Gaststätte wieder Leben eingehaucht. Man darf annehmen, dass die schon lange verstorbenen Eigentümerinnen Cilja und Mia Koopmann ihre Freude am heutigen Treff für Jung und Alt gehabt hätten, zumal die Überführung in eine neue Zeit architektonisch behutsam erfolgt ist. Ab und an spielen Bands auf einer kleinen Bühne. Corona-bedingt ist das im Moment nicht möglich. Immerhin konnte Haldern Pop vor Kurzem ein Kopfhörerkonzert auf dem Marktplatz anbieten.
Deutlich größer ist die Bühne, die das Haldern Pop bei dem berühmten Haldern Pop Festival aufbauen lässt. Bis zu 80 Bands an so unterschiedlichen Spielorten wie der Hauptbühne auf dem Reitplatz an der Lohstraße, dem Jugendheim und der katholischen Kirche treten auf. Die Zuschauerzahl ist auf 7.000 begrenzt. So soll es auch bleiben, damit es auch weiterhin gemütlich bleibt. Außerdem lebt das Festival von ehrenamtlicher Arbeit, die bei einer größeren Zuschauerzahl an ihre Grenzen stoßen würde.
Kulturausschussvorsitzender Hans Beenen berichtete dem Kulturpolitiker Bialas auch über das sonstige kulturelle Leben in Rees und weiteren Ortsteilen, so etwa von der Stadtbücherei, den vielen Veranstaltungen im Bürgerhaus, der Dorfbühne Mehr, den Spielmannszügen, den Haldern Strings sowie den Chören.
Andreas Bialas zeigte sich tief beeindruckt vom lebendigen Kulturleben in Rees und den Ortsteilen. Dass trotz allem Optimismus, die Corona-Krise existenzbedrohend sein kann, zeigte der Anschlusstermin des kulturpolitischen Sprechers, der zum Landtag fahren musste, um dort über Soforthilfen unter anderem für Künstlerinnen und Künstler zu beraten.

