Als Erster stellvertretender Bürgermeister bei den Ortsbauern

Emmerich am Rhein, 9. Februar 2023 – Wir leben in einer von Landwirtschaft geprägten Region. Viele Menschen hier bei uns leben mit und von der Landwirtschaft. Sie prägt unsere Landschaft und ist wichtiger Teil des gesellschaftlichen Zusammenlebens.

Daher bin ich gerne der Einladung der Ortsbauernschaften der Bezirke Emmerich am Rhein und Rees ins Restaurant „Zu den drei Linden“ nach Emmerich am Rhein gefolgt.

In Rees gibt es die Ortsbauernschaften Empel/Millingen, Haffen-Mehr, Haldern und Rees.

Erstmals haben sie sich mit ihren Emmericher KollegInnen zu einer gemeinsamen Winterversammlung getroffen.

Nach drei Jahren coronabedingter Zwangspause gab es viel zu bereden.

Anna Boßmann, Teamleiterin Pflanzenbau, Pflanzenschutz und Wasserschutz, berichtete über die Arbeit der Landwirtschaftskammer NRW und der Neuausweisung von mit Nitrat belasteten Gebieten. Hier gilt es dann für die LandwirtInnen besondere Schutzmaßnahmen einzuhalten. Abstände zu Gewässern sind genauso einzuhalten wie zeit- und mengenmäßige Einschränkungen bei der Düngung. Insbesondere Flächen in und um Haldern sind seit diesem Jahr in die entsprechende Gebietskarte der mit Nitrat belasteten Gebiete aufgenommen worden.

Richtig kompliziert – jedenfalls für mich als Nichtlandwirt – waren die Ausführungen von Frau Boßmann zu den Bedingungen, die LandwirtInnen einhalten müssen, wenn sie auch künftig EU-Fördermittel, beispielsweise für Hecken, Brachland, Kopfweiden, Blühwiesen usw. erhalten wollen. Man fragt sich unwillkürlich: „Geht das nicht einfacher?“ – zumal das alles ja auch noch kontrolliert und dokumentiert werden muss.

Nicht viel einfacher waren die Ausführungen zu steuerlichen und rechtlichen Themen, die auf die LandwirtInnen zukommen und in weiteren zwei Vorträgen erläutert wurden. Stichworte waren hier die Auswirkungen des neuen Landschaftsplans auf Klever und Emmericher Gebiet sowie das Erdkabelprojekt A-Nord, von dem LandwirtInnen auf Reeser Gebiet betroffen sind.

Landwirte werden Energiewirte

Chancen liegen darin, dass Landwirte auch immer mehr zu „Energiewirten“ werden. Sie stellen die Flächen für Biogasanlagen, Windkrafträder oder Photovoltaik-Anlagen zur Verfügung oder betreiben diese gar selbst. Das ist aus meiner Sicht eine Win-Win-Siutation. Die Bäuerinnen und Bauern bekommen ein zweites ökonomisches Standbein und wir machen uns bei der Energiebeschaffung unabhängiger von Despoten und tun auch noch etwas für die Umwelt!

Das Foto zeigt den Halderner Ortsvorsitzenden Viktor Bontrup am Mikrofon mit dem Kreisvorsitzenden Michael Seegers; Fotograf: Bodo Wißen