Esserden, 9. März 2023 – Auf Einladung des Reeser Bürgermeisterkandidaten Bodo Wißen kamen jetzt der umweltpolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag von Nordrhein-Westfalen, René Schneider MdL mit Vertreterinnen und Vertretern der Bürgerinitiative „Zukunft Esserden“ und EDEN e.V. vor Ort zusammen. Bekanntermaßen sind bereits vier Anträge auf Abgrabungen von Kies und Sand in Esserden abgelehnt worden.
Das Projekt, das euphemistisch „Reeser Welle“ genannt wird, hätte die Zerstörung einer wunderbaren Landschaft zur Folge. Zudem ist die Sicherheit der Bewohnerinnen und Bewohner gefährdet, befürchten die Anwohnerinnen und Anwohner.
Jetzt liegt ein erneuter Antrag der Kiesindustrie vor. Knapp 90 Hektar, also 90.000 Quadratmeter oder rund ein Dutzend Fußballfelder, bester niederrheinischer Erde sollen abgebaggert werden.
„Der Rat der Stadt Rees hat sich einstimmig gegen die Reeser Welle ausgesprochen. Wir als Stadt werden alles tun, was in unserem Möglichkeiten steht, um das Projekt zu verhindern. Ich bitte den neuen Landrat Christoph Gerwers darum, sehr kritisch diesen Antrag zu prüfen. Insbesondere ist wichtig, dass der Kreis selbst prüft oder sich eigene unabhängige Gutachter nimmt“, so Wißen, der auch Erster stellvertretender Bürgermeister und Ratsherr der Stadt Rees ist.
Kurz vor der Rheinbrücke im Rheinvorland, wollte sich der Kreis Weseler Landtagsabgeordnete Schneider selbst ein Bild vom möglichen künftigen Abgrabungsgebiet machen.
Schneider ist auch Mitglied des Unterausschusses, der sich mit der verheerenden Flutkatastrophe unter anderem in Erftstadt-Blessem beschäftigt. Dort war ebenfalls eine Abgrabung in der Nähe eines Fließgewässers erfolgt. „Wir werden die Erkenntnisse aus dem Untersuchungsausschuss dazu verwenden, um Bestandsabgrabungen zu überprüfen. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass nicht auch mögliche Neubeantragungen wie diese hier in Esserden in Betracht gezogen werden“, vermutet Schneider. Er appelliert an den Kreis Kleve zunächst den Antrag liegen zu lassen, bis klar ist, ob etwa Verschärfungen für Abgrabungen an Fließgewässern, wie dem Rhein, zu erwarten sind.
Foto: Chrisi Stark, Büro Schneider MdL