Vortragsabend von RESSA zum Wiederaufbau der Stadt Rees

Rees, 15. März 2023 – Der Wiederaufbau von Rees nach dem Zweiten Weltkrieg stand heute auf dem Programm von RESSA, dem Reeser Geschichtsverein, bei einer Veranstaltung im voll besetzten Bürgerhaus.

Angesichts der immensen Zerstörung ein Wunder, dass der überhaupt gelungen ist. Allerdings hat er sich auch über mehr als 15 Jahre hingezogen. Nicht einmal eine Handvoll Häuser standen noch in der Innenstadt. Klaus Kuhlen zeigte die Kriegsschäden und sie ähneln frappierend heutiger Bildern aus der Ukraine.

Im zweiten Teil seines Vortrags ging Kuhlen auf den Wiederaufbau der evangelischen und der katholischen Kirche ein. Zufrieden waren die Katholiken mit ihrer notdürftig aufgebauten Kirche nicht, verglichen sie gar mit einer Scheune. Obwohl die Not groß war und die Mittel immer noch gering, schafften sie einen „neuen“ Neubau, eben denjenigen, den wir heute bewundern können.

Dazu beigetragen haben die enorme ehrenamtliche Arbeit, der Kirchbauverein, die Kollekten – am wirksamsten dann, wenn der Pfarrer selbst rumging – und wahrscheinlich auch Zuschüsse von Land und / oder Bund.

Kuhlens Vorstandskollege Michael Scholten widmete sich den Gaststätten in der Innenstadt und dem Neubau des Rathauses.

Etwas einsam stand eine Zeitlang das Rheinhotel Dresen, waren doch die Bauten rings herum noch gar nicht errichtet. Wie schwer das war und welche Rolle dabei die Ehefrauen und Töchter spielten, zeigte Scholten genauso auf, wie die langsame „Lückenschließung“ mit Sparkasse und seitlich gegenüber dem neuen Rathaus.

Zum Rathausneubau hatte es einen Architektenwettbewerb mit sehr unterschiedlichen Entwürfen gegeben. Es wurde dann doch kein historisierender Bau, sondern ein Mitte der 1950er Jahre zeitgemäßes zweckmäßiges Gebäude.

Die Leiterin des Stadtarchivs, Tina Oostendorp zeigte schließlich Bilder vom Bau der Rheinbrücke, einem zum Glück glimpflich verlaufenen Einsturz eines Teilstücks, der Einweihung durch Bundespräsident Walter Lübke sowie von „Mobby Dick“ einem weißen Beluga-Wahl, der während des Brückenbaus einen Ausflug von der Nordsee an die älteste Stadt am Unteren Niederrhein gemacht hatte.

Wieder mal ein gelungener Vortragsabend von RESSA!