Rees, 31. März 2023 – Jetzt habe ich vor dem Bürgerhaus als Erster stellvertretender Bürgermeister eine Liste mit rund 450 Unterschriften entgegengenommen. Überreicht wurde mir die Liste von Jule Schwartz von Fridays for Future Rees. Die UnterzeichnerInnen fordern einen BürgerInnen-Wald. Den haben wir zwar schon vor längerer Zeit im Stadtrat beschlossen, passiert ist jedoch nichts. Es gibt immer wieder Diskussionen über Standort und Bepflanzung. Jetzt soll das Projekt endlich angegangen werden, so die – wie ich finde nachvollziehbare – Forderung.
Kontroverser wurde es beim Thema Baumfällungen am Reeser Meer. Dort wird bekanntermaßen ein Ferienhauspark umgesetzt. Auch dies ein einstimmiger Beschluss des Stadtrates. Im Zuge dessen mussten viele Bäume gefällt werden. Ich habe darauf hingewiesen, dass wir Ratsmitglieder nachhaltig im eigentlichen Wortsinn die Belange berücksichtigen und abwägen müssen. Neben Umwelt- und Klimaschutz müssen eben auch wirtschaftliche und soziale Belange bedacht werden. So ist die Fläche, die jetzt auch an den Ferienparkinvestor veräußert worden ist, schon seit Jahrzehnten als Ferienhausgebiet ausgewiesen. Ja, es ist schmerzlich zu sehen, wenn dort abgeholzt wird. Allerdings haben wir in direkter Umgebung Naturschutzflächen und der Investor hat versprochen, möglichst viel mit erneuerbaren Energien und naturschonend zu bauen. Zudem habe ich auf die Baumpflanzaktionen des Kreises Kleve und der Stadt Rees hingewiesen, die derzeit laufen.
Klar, eine Organisation wie Fridays for Future hat jedes Recht ihre Belange in den Mittelpunkt zu stellen und absolut zu setzen. Das kann verantwortungsvolle Kommunalpolitik jedoch nicht. Sie muss immer abwägen. Den mit zweifelhafter Ehre ausgestatteten Preis „Gewinner Goldene Kettensäge“ habe ich dennoch stellvertretend entgegengenommen.